Trabant 1.1 - Technische Details vor der offiziellen Serienproduktion 1990
Die ersten Trabant 1.1 der Nullserie hatten einige interressante Details, welche teilweise stark von der späteren Serienfertigung abwichen. Es wurden zum Beispiel Lenkstöcke vom 353er Wartburg, 1.3er Motoren, IFA-5-Gang-Getriebe, 1.1er Motoren mit ca. 60 PS, Bosch-Zündanlagen, Webervergaser, Hauptbremszylinder vom Trabant 601 und viele andere Komponenten in verschiedenen Nullserienfahrzeugen und Prototypen verbaut und getestet. Einige Unterlagen für den 1.1er wurden vor Serienbeginn ausgearbeitet und gedruckt. Sie enthalten deshalb interressante Detailabbildungen die in der Serie nie Verwendung fanden. Hier sind einige Beispiele aus der Bedienungsanleitung des Trabant 1.1 (1. Auflage), aus offiziellen Werbeprospekten des Werkes und aus Fotos dargestellt.

Fahrgestell    Viele Prototypen wurden mit VW-ähnlichen Felgen ausgestattet.

Motorraum    Das Bild zeigt einen 1.1er der Nullserie noch mit VW-Motor (erkennbar am Ventildeckel mit VW-Logo) mit Bosch-Zündverteiler, Webervergaser und anderen Details. Die in Italien hergestellten Webervergaser wurde noch während der Vorserie verbaut. Auch die Ausführung der Schalldämmmatte weicht von der Serie ab. Die Bosch-Zündung wurde in der Serie durch eine in Lizens gebaute Zündung ersetzt. Hersteller war VEB Elektroinstallation Pappenheim. Bei den ersten Prototypen (siehe Kübel bei den Prototypen) war sogar die neue abgekantete Motorhaube aus Kunststoff.
Bei einigen 0-Serienfahrzeugen wurden die Heizungskühlergehäuse bei per Hand laminiert (vermutlich GfK o.ä.). Erkennbar an der rauhen Oberflächen, später bestanden die Gehäuse aus glattem Kunststoff.
 
Innenraum    Interressant hier ist der Innenspiegel. Der Faltenbalg des Ganghebels ist noch aus Leder. Auch ist die ungewöhnliche Farbe der Sitze und die Trabantuntypische Verkleidung der Radkästen erkennbar.
Im nächsten Bild ist die die Armaturentafel eines der ersten Funktionsmuster zu erkennen. Außerdem fanden hier ein spezieller Blinkerhebel Verwendung. Der spätere Multifunktionshebel für die Steuerung des Scheibenwischmotors ist hier noch als traditioneller Drehknopf ausgebildet.
Im nächsten Bildern ist eine weitere Form der Instrumentengestaltung zu sehen. Diese Form kommt der späteren Serienlösung, die der des Wartburg 1.3 identisch, schon ziemlich nahe. Das linke Bild zeigt außerdem einen ungewöhlichen Blinkerhebel, sowie den alten Lichtdrehknopf des Trabant 601.
Bemerkenswert auch die Kopfstützen die während der Nullserie (hier bei der Nr. 0 000 015) teilweise Verwendung fanden.
Interressant hier ist der Innenspiegel und die unterschiedliche Gestaltung der Instrumente. Der Trabant 1.1 S der Nullserie (0000015)
Schaltknauf in einem Nullserienfahrzeug.
Front   Auf dem rechten Bild sind längliche Löcher im gesamten Frontmittelteil angedeutet. Auch die alten de luxe-Stoßstangen zu erkennen. Das rechte Bild zeigt ein Mittelteil mit gestanztem Trabant-Schriftzug.
Bei diesem Prototypen war die neue Motorhaube noch aus Kunststoff. Auffällig ist auch die Kühlluftzuführung für den Wasserkühler, hier noch eine dreireihige Langlochaufteilung mit gestanzten TRABANT-Schriftzug und gelochtes Frontmittelteil. Später wurde eine vierreihige Langlochaufteilung im Kühlergrill ohne weitere Löcher gewählt.


Heck   Die Anfangs geplante Unterteilung in Trabant 1.1 (Standardausführung), 1.1S (Sonderwunsch) und 1.1X (de luxe) wurde aber wieder verworfen. Selbst einen 1.3er Schriftzug hat es gegeben.

Die späteren Lüftungsblenden an der C-Säule aus schwarzen Kunststoff wurden vorerst noch mit den alten Blenden aus polierten oder schwarz lackierten Aluminium ersetzt. Die neuen Plastikstoßfänger gab es schwarz und grau. Aus Kostengründen sollten auch die alten Heckleuchten wieder Verwendung finden. Dies war noch bei den ersten Nullserienfahrzeugen der Fall.
Die ersten neuen Rückleuchtengehäuse (ungeriffelt, später geriffelt) wurden aus schwarzen, und in der Serienfertigung aus grauem Kunststoff hergestellt.
An wenigen Fahrzeugen der Nullserie wurden noch Heckbleche des 601er verbaut. Erkennbar an den schräggestellten Schriftzügen (siehe Bld unten). Serienmäßig waren die Schriftzüge gerade (siehe Bild oben).
Bei einigen der letzten Trabant 601 wurden gegen Ende der Produktion 1990 noch 1.1er Heckbleche eingebaut, erkennbar an den rechteckigen Aussparungen hinter den Heckleuchten und den geraden Schriftzügen. Vermutlich wäre eine parallele Produktion beider Bleche zu teuer geworden.